Vita |
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Von Kindheit an war Emmanuel Gomado, der Gründer von Odehe, verwurzelt in der Welt von Rhythmus, Bewegung und Klang. Er wurde 1958 in der Volta Region Ghanas als Sohn eines sehr ange- sehenen traditionellen Trommlers geboren. Da sein Vater kurz nach seiner Geburt starb, konnte er ihn nicht mehr kennen lernen. Sein Onkel nahm ihn als Kleinkind mit nach Accra, dort wuchs er auf. |
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Emmanuel Gomado kann nicht genau sagen, wann er zu trommeln begann, aber er erinnert sich sehr gut an seinen ersten Auftritt in der Schule im Alter von sechs Jahren. Seine Lehrer erkann- ten sein Talent und gründeten deshalb in der Schule eine Trommel- und Tanzgruppe, die von einem Musiklehrer vom Art Council in Accra betreut wurde. Emmanuel zeigte über all die Jahre ein für einen Jungen seines Alters ungewöhnliches Interesse an dieser Kunst. |
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So ließ man ihn bereits im Alter von 12 Jahren seine Schulka- meraden im Trommeln und Tanzen unterrichten. Noch im Jugend- alter sandte man ihn im Rahmen eines offiziellen Kulturaustausch- programmes für mehr als ein Jahr nach Moskau, um russische Kinder in Afrikanischem Tanz und Trommeln zu unterrichten und seinerseits Klassisches Ballett zu lernen. Dort wurde er häufig nach dem Ursprung der Rhythmen und der Bedeutung der Tänze gefragt, worauf er zu der Zeit keine Antwort wusste. |
Das bestärkte ihn, sich nach den zwölf Schuljahren mit dieser Materie nun intensiv auseinanderzusetzen. In den darauf folgen- den acht Jahren unternahm er viele Reisen in Dörfer ganz Ghanas und zehn anderer afrikanischer Länder zwischen Mali und Zentralafrika. So bekam er unmittelbaren Zugang zu traditionellem kulturellen Wissen, Rhythmen und Tanzbewegun- gen im originalen Idiom sowie deren kultureller Bedeutung. |
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In Accra wurde er Mitglied der National Folkloric of the Art Council of Ghana wo er als Trommler und Tänzer sowie als Lehrer in verschieden Schulen Accras wirkte. Zudem arbeitete er zwei Jahre in Einrichtungen für behinderte Kinder. Auf die spirituelle Kraft von Rhythmus und Bewe- gung vertrauend konnte Emmanuel Gomado auch gehörlosen und geis- tig behinderten Kindern einen Zugangs zur Schönheit von Rhythmus und Bewegung eröffnen. Darüber hinaus wurde er vom Art Council in den Norden Ghanas nach Tamale geschickt, um für diese Gegend typische Tänze vor Ort zu lernen und später in Accra an andere Tanzgruppen weiterzugeben. |
Im Rahmen einer im Frühjahr 1982 vom Art Council organisierten gro- ßen Fortbildungsveranstaltung "Creativity" leitete Emmanuel Gomado eine Gruppe und kreierte im Rahmen dieses Workshops den Drum Dance, der als beste Kreation des gesamten Veranstaltungsprogram- mes gekürt wurde. Da die National Folkloric im Hinblick auf die Perfor- mance am Cultural Policy Day an dem Tanz interessiert war, wurde Emmanuel Gomado gebeten, diesen Tanz, den er in AZA umbenannte, diesem Ensemble zu vermitteln. Heutzutage ist der AZA als überaus beliebter Tanz ein fester Bestandteil des Programmes ghanaischer Kulturgruppen. |
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Ende 1982 wurde Emmanuel Gomado eingeladen, bei den Bomas in Kenia Westafrikanische Tänze zu unterrichten. Dort sammelte er seinerseits Erfahrung hinsichtlich kenianischer Tänze und Rhythmen. In gleicher Weise erweiterte er seine Fachkenntnisse im folgenden Jahr in Nigeria. Seit 1985 unterrichtet er zudem in Süd Afrika, USA und Europa, insbesondere in Skandinavien und Deutschland. |
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